Fred Tschanz – eine Bilderbuchkarriere im Stadtzürcher  Gastgewerbe

Eine bescheidene Kindheit

1929 in einfache Verhältnisse geboren, gelang Fred Tschanz eine Tellerwäscher-Karriere wie im Bilderbuch. Er wäre gerne Konzertpianist geworden, schlug dann aber den Weg der Hotelfachschule in Lausanne ein – die finanziellen Auslagen deckte er selber mit Nebenjobs, da seine Mutter keine Stipendien annehmen wollte.

Rückkehr in die Schweiz und Unternehmensgründung

Nach zwölf Jahren mit verschiedenen Auslandsaufenthalten kehrte der inzwischen routinierte Restaurateur 1962 voller Ideen aus den USA in die Schweiz zurück. Hier gründete er eine Verwaltungsgesellschaft für Gastronomiebetriebe und heiratete die junge Französin Gilberte Commaille, mit welcher er zwei Töchter hatte: Gilberte und Jacqueline Tschanz. Später war er noch drei weitere Male verheiratet – die letzte Ehe ging er 2007 ein.

Vielfältige Betriebe und gastronomische Erfolge

In der Folge wurden zeitweise bis zu zwölf Bars, Hotels und Restaurants von ihm und seinem Team geführt. Zu seiner gastronomischen Laufbahn gehörten nicht nur Erfolge, sondern auch Niederlagen – aber Fred Tschanz stand immer wieder auf, nach dem Motto «nach em Räge schient d‘Sunne, nachem Gränne wird glacht».

Lebensfreude und Leidenschaften

Er war ein Lebemann und leidenschaftlicher Geniesser der Musik, der Kultur und natürlich von kulinarischen Genüssen aller Art. Auch umgab er sich oft und gerne mit schönen Frauen. Er war ein passionierter Jäger und Kunstsammler und eröffnete mit über 80 Jahren noch eine eigene Kunstgalerie.

Die Fred Tschanz Betriebe

Folgende Lokalitäten prägen noch heute die Kultur Zürichs sind Teil des Erbes von Fred Tschanz:

  • Das legendäre ODEON gehört seit 1972 zur Gruppe und wurde schon vom Patron mit Stolz und grosser Leidenschaft geführt.
  • 1996 wagte Fred Tschanz den Schritt ins Hotelgewerbe und kaufte das damalige «Leoneck-Haus» an der Leonhardstrasse, welches heute als Fred Hotel betrieben wird. 
  • Das lang unter dem Namen «Walhalla» bekannte Hotel zwischen Carparkplatz und Hauptbahnhof kam 1997 hinzu – samt seinem «Guest House» gleich ums Eck an der Konradstrasse. Heute sind beide Häuser Teil der Fred Hotels Zürich.
  • Fred Tschanz‘ «letzter Streich» und langersehnter Bubentraum war 2009 die Eröffnung des Gourmet-Restaurants «Le Chef» an der Kanonengasse – gleich neben dem Haus, wo der Unternehmer seine Kindheit verbrachte. Somit schloss sich der Kreis wieder. Das Restaurant und die darüberliegenden Privatwohnungen werden heute vermietet. 
Ein Erbe wird weitergeführt

Fred Tschanz durfte im Dezember 2012 – nach 83 erlebnisreichen Jahren – friedlich einschlafen. Die Spuren des charakterstarken Patrons werden aber noch lange an den verschiedensten Orten sichtbar bleiben.

Seit 2013 wird der Familienbetrieb von Fred Tschanz' Enkelin Stéphanie Portmann geführt.

Ihre ersten Erfahrungen im Betrieb machte sie jedoch schon mit 17 Jahren als Servicemitarbeiterin auf dem Bauschänzli. Auch während ihrem Soziologie- und Volkswirtschafts-Studium an der Uni Bern half Stéphanie in den Sommermonaten im Bauschänzli aus. Nach ihrem Uni-Abschluss absolvierte sie die Belvoirpark Hotelfachschule und wurde anschliessend stellvertretende Geschäftsführerin des Bauschänzlis, um ein Jahr später dessen Führung ganz zu übernehmen.

Heute führt Stéphanie Portmann zusammen mit ihrem Mann Domenic Zembrod das Familienunternehmen und ist ihrem Vorbild und Grossvater Fred Tschanz sehr dankbar für all die Weisheiten, die er ihr auf den Weg mitgegeben hat.

Das Erbe komplettierte die junge Generation 2023 mit dem Erwerb des Hotels Zürcherhof an der Zähringerstrasse im Niederdorf, welches seit 2024 ebenfalls von der Fred Tschanz Gruppe betrieben wird. In den vier Hotels und dem einen Restaurant werden heute rund 100 Mitarbeitende beschäftigt. 


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